«Hier und Jetzt»: der Blog

Körpertherapie, Prozessbegleitung, Stressbewältigung

Archive for the ‘Stressbewältigung’ tag

Die Aufgabe des Traumatherapeuten

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Unter einem Trauma zu leiden heisst, nebst all den Einschränkungen und Beschwerden, nicht mehr mit sich, seinen Gefühlen und seinen Körperempfindungen verbunden zu sein. Für die Klienten ist es oft wenig bis gar nicht möglich wieder Kontakt zu dem herzustellen was vorher war.

Die Aufgabe des Traumatherapeuten ist nicht etwa die jemanden zu „retten“ oder von „etwas anderem“ als dem gegenwärtig empfunden zu überzeugen, sondern dem Klienten zu helfen wieder an die eigenen früheren positiven Erfahrungen anzuknüpfen. Jeder Mensch war einmal, und sei es auch nur für kurze Zeit, kompetent und selbstwirksam. Und genau diese Qualitäten gilt es wiederzuentdecken.

Traumatherapeuten helfen Menschen also nicht, das Gute im Therapeuten zu finden, sondern das Gute in sich selbst wieder zu entdecken und weiter zu entwickeln.

Mehr dazu:
Neurobiologie für den therapeutischen Alltag
Auf den Spuren Gerald Hüthers 

Unsere Sicht

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„Es sind nicht die Dinge, die uns berühren, sondern die Sicht, die wir auf die Dinge haben.“

Epiktet, antiker Philosoph

 

 

Written by geraldine

Januar 28th, 2016 at 10:08 am

Puzzle des Lebens – oder, wie alles zusammenspielt

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Eingängig, schön, stimmig und einfach sehenswert:

Puzzle des Lebens

Martin von Barabü

 

 

 

 

Written by geraldine

Januar 18th, 2016 at 3:22 pm

Entschleunigung, Downshiftung und Achtsamkeit

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„Wir leben in einer Beschleunigungsgesellschaft, in der das Gefühl des Gehetzseins zum Dauerzustand geworden ist“, schreibt Ulrich Schnabel in seinem Buch „Musse. Vom Glück des Nichtstuns.“

Selten vergeht ein Tag an welchem ich nicht gefragt werde mit welchen Methoden der Alltagsstress reduziert werden kann. Und selten gibt es einen Tag an welchem ich ausgeklügelte Techniken von mir geben muss. – Denn, eigentlich ist es ganz einfach: Wir brauchen Pausen, Ruhe und Momente des Nichtstuns. – Die Buchhandlungen sind randvoll mit Ratgeberliteratur zu genau eben diesem Thema. Modeworte wie „Entschleunigung“, „Downshiftung“ und „Achtsamkeit“ kleiden die Lifestyle-Magazine von heute. Aber anstelle viel darüber zu lesen, sich einmal mehr mit „etwas“ zu beschäftigen – machen Sie eine Pause. Öffnen Sie das Fenster, atmen Sie durch, machen Sie sich einen Tee und strecken Sie sich ausgiebig so als wäre es früher Morgen. – Das ist Pause, das ist Entschleunigung.

Written by geraldine

Januar 1st, 2016 at 10:07 am

Bewegung im Freien – der natürliche Stimmungsaufheller

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Schon regelmässiges Spazierengehen hält Körper, Geist und Seele fit. Bewegung unterstützt den Körper in der Bildung von neuen Nevenzellen und erhöht die Konzetration von Tryptophan (Vorstufe des Botenstoffs Serotonin) im Gehirn. Ausdauertraining lindert Depressionen ebenso gut wie eine medimenkamentöse Behandlung mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (sogenannte SSRIs).

Lässt sich die regelmässige Bewegung im Grünen ausführen, wirkt sich das noch günstiger aus. Generell gilt: Je grüner das Wohnumfeld, und sei es nur eine Zimmerpflanze und ein Ausblick auf ein Stück Wiese, desto geringer das Risiko für Depressionen, Angststörungen und körperliche Erkrankungen.

Written by geraldine

Dezember 16th, 2015 at 3:05 pm

Wer eilt, erreicht als erster das Grab

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(spanisches Sprichwort)

Schnelle Orte, schnelle Firmen, schnelle Menschen. Das Lebenstempo hat weitreichende Konsequenzen für die Lebensqualität. Es beeinflusst die körperliche und seelische Gesundheit der Menschen und des sozialen Wohlbefindens. Aber diese Konsequenzen spalten sich häufig in Plus- und Minuspunkte auf. Jedes Tempo hat Vor- und Nachteile.

Mitte der fünfziger Jahre dieses Jahrhunderts bemerkten zwei Herzspezialisten in San Francisco, Meyer Friedman und Ray Rosenman, dass die Herzpatienten in ihrem Wartezimmer angespannter wirkten, als andere Patienten. Genauer gesagt hatten Friedman und Rosenman diese Erkenntnis einem Polsterer zu verdanken, der sie auf die merkwürdige Tatsache hinwies, dass die Stühle in ihrem Wartezimmer lediglich vorn an den Kanten der Sitze abgewetzt waren. Einer spontanen Eingebung folgend leiteten sie ein Untersuchungsprogramm in die Wege, um die bis dahin nahezu unerforschte Frage zu prüfen ob seelischer Stress signifikant zur Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes beitragen könnte.

In einer ihrer ersten Untersuchungen prüften Friedman und Rosenman den Cholesteringehalt im Blut von Steuerbeamten von Januar bis Juni. Deren Essverhalten und das Pensum an Bewegung änderte sich in dieser Zeit nicht. Aber in den ersten beiden Aprilwochen, als der Abgabetermin für die Einkommensteuererklärung – der 15. April – und der damit verbundene Stress näherrückten, stieg ihr durchschnittlicher Cholesterinspiegel sprunghaft an, und die Neigung zu Blutgerinnseln nahm zu. Im Mai und Juni waren die Werte wieder auf ihren normalen Stand gesunken.

Die beiden Herzspezialisten schlossen daraus, dass manche Menschen in einer selbsterzeugten Haltung chronischer innerer Spannung leben. Die stressgeplagten Patienten in ihrem Wartezimmer fühlen sich immer wie die Steuerbeamten Mitte April.

Bei Menschen die immer unter Zeitdruck stehen, getrieben sind und sich konkurrenziert fühlen, ist die Wahrscheinlichkeit an einer Herzkrankheit zu erleiden siebenmal höher als anderen Menschen (Levine, 1999). Ein von Eile geprägtes Lebenstempo, schnelles gehen und essen, wenig Geduld und sogenanntes „Multitasking“ gehören zu den Elemente, die Sie zwar „erfolgreich“ (dieser Begriff ist sehr relativ zu verstehen) aber auch hellhörig machen sollten.

Ja, wir leben in einer Zeit in welcher alles schneller gehen soll. Und das ist nicht nur schlecht. Ein hohes Tempo gibt uns das Gefühl von Vitalität und Dynamik, eventuell auch ein Gefühl von Sinn und Erfüllung. Geniessen Sie also die Zeiten in welchen Ihnen die „temporeichen Herausforderungen“ Spass machen und Befriedigung geben. Aber bleiben Sie auch ehrlich: Ab und zu innehalten hat noch nie jemandem geschadet.

Written by geraldine

Dezember 1st, 2015 at 2:20 pm

Halten wir die Langeweile aus?

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Wer von uns sehnt sich nicht nach Einklang? Natur? Innerem und äusserem Frieden? Süssem Nichtstun?

Was wir in unserer Sehnsucht nach dem reduzierten Leben im Einklang mit der Natur manchmal vergessen, ist: Das einfache Leben kann extrem eintönig sein. Wandern bedeutet, einen Schritt vor den anderen zu setzen, dann noch mal, dann noch mal und dann noch mal. Stundenlang. Es ist gar nicht so leicht das auszuhalten. Die Stille der Landschaft macht uns nervös. Wir sind an die Flut immer neuer Reize gewöhnt. Bleiben diese aus, werden wir unruhig. Schon kurze Zeit ohne Beschäftigung in einem Raum zu sitzen fällt den meisten Menschen schwer, wie Psychologen der University of Virginia in einer Reihe von Experimenten demonstriert haben. Selbst Zeitspannen von bis zu fünfzehn Minuten  empfanden die Teilnehmer als quälend langweilig.

Wer einfach leben will, muss Langeweile aushalten können.

 

Aus einem Artikel, erschienen im Wissen der Zeit, geschrieben von Susanne Schäfer.

Written by geraldine

November 11th, 2015 at 2:20 pm

Nie Zeit haben

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In seinem viel diskutierten Buch Beschleunigung und Entfremdung beruft sich Hartmut Rosa auf Studien, in denen Menschen immer wieder in überwältigendem Mass der Aussage zustimmen, dass sie fast nie die Zeit finden, das zu tun, was sie wirklich tun wollen. Gleichzeitig geben viele von ihnen an, täglich drei Stunden lang Fernzusehen. Befriedigend finden sie es allerdings, wenn sie das tun, was sie tun wollen – fernsehen gibt ihnen dagegen eher kein gutes Gefühl. Wie passt das zusammen?

„In einer überaus schnellebigen Zeit ist es rational, kurzfristig zu realisierende Befriedigung zu suchen (wie sie das Fernsehen liefert), statt auf nur langfristig sich erfüllende Befriedigungen zu setzen (die wir nach drei Jahren des Übens aus dem Geigenspiel ziehen mögen)“, schreibt Hartmut Rosa in seinem Buch. Trotzdem wollen wir die Option aufrecht erhalten, doch noch das zu tun, was wir eigentlich tun wollen. Während wir die Güter, die wir schon besitzen, gar nicht nutzen, weil wir dazu keine Zeit haben, kaufen wir immer neue, wenn sie nur das Richtige versprechen – nämlich dass wir mit ihnen endlich das tun werden, worauf es uns wirklich ankommt, und dadurch authentisch sein können.

Ja, ja. Der Mensch macht es sich nicht einfach.

 

Beschleunigung und Entfremdung
Hartmut Rosa
ISBN 978-3-518-58596-2
Suhrkamp Verlag AG 

Written by geraldine

November 3rd, 2015 at 10:25 am

Emotionen lösen physische Reaktionen aus

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„Ich habe ein gutes Gedächtnis“, „Ich kann mich an alles erinnern“. Das sind Aussagen die sich auf unsere kognitives, oder auch wissentliches Verständnis beziehen. Aber was heisst das? Unser Hirn speichert nicht nur Erlebnisse, sondern auch Emotionen und Gefühle. Und diese sind oftmals nicht so klar erinner- oder abrufbar, sondern findern ihren Auslöser in unvorhersehbaren Sinneneindrücken.

Die Neurowissenschaft spricht heute von deklarativem und nicht deklarativem Gedächtnis. Ersteres macht es möglich sich Fakten oder Ereignisse explizit wieder ins Bewusstsein zu rufen. Letzteres speichert Erfahrungen ab, die uns gar nicht mehr präsent sind – und drückt sich vor allem in unserm Verhalten aus. Wir werden mit Gefühlen geflutet.

Das implizite Gedächtnis ist eng mit dem Körper verbunden. So lösen Emotionen oft physische Reaktionen aus – vom erhöhten Puls bis zum Angstschweiss.

Written by geraldine

Oktober 20th, 2015 at 9:08 am

Musse. Vom Glück des Nichtstuns

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Ein herrliches Buch welches unmissverständlich aufzeigt das wir unseres eigenen Glückes Schmied sind.

Musse wird uns nicht geschenkt. Die Gelegenheit zur Musse ist da. Aber wie oft stehen wir uns selbst im Weg? Wie oft hätten wir Gelegenheit zu geniessen, zu entspannen – und doch gibt es noch etwas „wichtiges“ zu tun. Wie oft ertappen wir uns dabei das wir das Nichtstun kaum aushalten?!?

Ulrich Schnabel schreibt leserlich, gut verständlich, exemplarisch und doch spannend. Nebst dem das er Sachverhalte aufzeigt und Anregungen zur Umsetzung gibt, stellt er Persönlichkeiten vor welche ihrerseits Meister des Müssiggangs waren.

Einfach schön! Und wärmstens zu empfehlen!

 

 

Ulrich Schnabel, geboren 1962, studierte Physik und Publizistik in Karlsruhe und Berlin und ist Wissenschaftsredakteur bei der ZEIT. 1997 veröffentlichte er bei Rowohlt zusammen mit Andreas Sentker: »Wie kommt die Welt in den Kopf. Reise durch die Werkstätten der Bewusstseinsforscher«. Ulrich Schnabel schrieb in der ZEIT und in GEO viel beachtete Artikel über Religion und Bewusstseinsforschung und wurde 2006 mit dem »Georg von Holtzbrinck-Preis« für Wissenschaftsjournalismus ausgezeichnet. Drei Jahre später veröffentlichte er bei Blessing: „Die Vermessung des Glaubens“. Es wurde von „Bild der Wissenschaft“ als „Wissenschaftsbuch des Jahres 2009“ ausgezeichnet. Im Oktober 2010 erhält Schnabel ferner den Werner und Inge Grüter-Preis für Wissenschaftsvermittlung.

Written by geraldine

September 16th, 2014 at 2:11 pm