«Hier und Jetzt»: der Blog

Körpertherapie, Prozessbegleitung, Stressbewältigung

Archive for the ‘Achtsamkeit’ tag

Unsere Sicht

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„Es sind nicht die Dinge, die uns berühren, sondern die Sicht, die wir auf die Dinge haben.“

Epiktet, antiker Philosoph

 

 

Written by geraldine

Januar 28th, 2016 at 10:08 am

Entschleunigung, Downshiftung und Achtsamkeit

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„Wir leben in einer Beschleunigungsgesellschaft, in der das Gefühl des Gehetzseins zum Dauerzustand geworden ist“, schreibt Ulrich Schnabel in seinem Buch „Musse. Vom Glück des Nichtstuns.“

Selten vergeht ein Tag an welchem ich nicht gefragt werde mit welchen Methoden der Alltagsstress reduziert werden kann. Und selten gibt es einen Tag an welchem ich ausgeklügelte Techniken von mir geben muss. – Denn, eigentlich ist es ganz einfach: Wir brauchen Pausen, Ruhe und Momente des Nichtstuns. – Die Buchhandlungen sind randvoll mit Ratgeberliteratur zu genau eben diesem Thema. Modeworte wie „Entschleunigung“, „Downshiftung“ und „Achtsamkeit“ kleiden die Lifestyle-Magazine von heute. Aber anstelle viel darüber zu lesen, sich einmal mehr mit „etwas“ zu beschäftigen – machen Sie eine Pause. Öffnen Sie das Fenster, atmen Sie durch, machen Sie sich einen Tee und strecken Sie sich ausgiebig so als wäre es früher Morgen. – Das ist Pause, das ist Entschleunigung.

Written by geraldine

Januar 1st, 2016 at 10:07 am

Nie Zeit haben

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In seinem viel diskutierten Buch Beschleunigung und Entfremdung beruft sich Hartmut Rosa auf Studien, in denen Menschen immer wieder in überwältigendem Mass der Aussage zustimmen, dass sie fast nie die Zeit finden, das zu tun, was sie wirklich tun wollen. Gleichzeitig geben viele von ihnen an, täglich drei Stunden lang Fernzusehen. Befriedigend finden sie es allerdings, wenn sie das tun, was sie tun wollen – fernsehen gibt ihnen dagegen eher kein gutes Gefühl. Wie passt das zusammen?

„In einer überaus schnellebigen Zeit ist es rational, kurzfristig zu realisierende Befriedigung zu suchen (wie sie das Fernsehen liefert), statt auf nur langfristig sich erfüllende Befriedigungen zu setzen (die wir nach drei Jahren des Übens aus dem Geigenspiel ziehen mögen)“, schreibt Hartmut Rosa in seinem Buch. Trotzdem wollen wir die Option aufrecht erhalten, doch noch das zu tun, was wir eigentlich tun wollen. Während wir die Güter, die wir schon besitzen, gar nicht nutzen, weil wir dazu keine Zeit haben, kaufen wir immer neue, wenn sie nur das Richtige versprechen – nämlich dass wir mit ihnen endlich das tun werden, worauf es uns wirklich ankommt, und dadurch authentisch sein können.

Ja, ja. Der Mensch macht es sich nicht einfach.

 

Beschleunigung und Entfremdung
Hartmut Rosa
ISBN 978-3-518-58596-2
Suhrkamp Verlag AG 

Written by geraldine

November 3rd, 2015 at 10:25 am

Vortrag Dr. Rick Hanson: Das Gehirn eines Buddha

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Dr. RICK HANSON, USA
DAS GEHIRN DES BUDDHA

Wie wir zu Stärke und innerem Frieden finden können

Der Strom unserer Gedanken formt unser Gehirn und vermag uns so neue Möglichkeiten, Handlungsräume und Gefühlswelten zu eröffnen – oder auch zu verschliessen. Demgemäss lautet die grundlegende Botschaft aktueller neurobiologischer Forschung: „Indem Du dein Gehirn verändern kannst, kannst Du dein Leben ändern“. Anhand der  Synthese von aktueller Neurobiologie und buddhistischer Achtsamkeitspraxis und gestützt auf jüngste Forschungsergebnisse wird Rick Hanson aufzeigen, wir wir unser Gehirn stimulieren und stärken können, um positive Gefühle, Selbstliebe und -fürsorge, Optimismus und eine bejahende Grundstimmung zu nähren.

Wie ist das möglich? Vor allem angesichts der durch Studien belegten Tatsache, dass unser Gehirn von Natur aus eine Vorliebe für das Negative hat. Es sucht bevorzugt unangenehme Erfahrungen, registriert und speichert sie, erinnert sich und reagiert auf sie. Es verhält sich bei negativen Erfahrungen gleichsam wie ein Klettband und bei positiven wie Teflon. Folglich wächst der Haufen negativer implizierter Erinnerungen von Natur aus schneller an, selbst wenn die positiven Erfahrungen die negativen zahlenmässig übertreffen.

Aber wir müssen diese Vorliebe unseres Gehirns nicht hinnehmen! Indem wir uns dem Guten zuwenden – „gut“ im praktischen Sinne, also das, was uns mehr Glück bringt und andern hilft – gleichen wir das Spiel aus. Und wenn wir uns nun so dem Empfangen des Guten zuwenden, werden positive Erfahrungen nicht mehr durch uns hindurchfliessen, wie Wasser durch ein Sieb, sondern sie werden tief im Gehirn Teil der impliziten Erinnerung.

In seiner lebendigen Mischung aus Präsentation, praktischen Übungen und Gesprächen verdeutlicht Rick Hanson, wie das Gedächtnis funktioniert und wie man in einem einfachen vierstufigen Prozess dieses Wissen nutzen kann, um zu einem glücklicheren und sinnerfüllteren Leben zu finden.

Donnerstag, 24. April 2014 von 19 00 – 22 Uhr / Seminarkosten: Fr. 90.-
Ort: Kirchgemeindehaus St. Peter, St. Peter-Hofstatt 6, 8001 Zürich

Infos und Anmeldung:
Parabola Forum, Oberdorfstr. 16e, 8001 Zürich
Tel: 044 261 00 90 / E-Mail: parabola_forum(at)hotmail.com
www.parabolaforum.com

Written by geraldine

April 1st, 2014 at 7:40 am

Morbus Bechterew: Mit pflanzlichen Mitteln neue und ergänzende Wege beschreiten

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Eine Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln ist auch bei Bechterew-Betroffenen sinnvoll. Die sogenannte Phytotherapie hilft jedoch nicht immer auf die Art und Weise, die man zunächst erwartet. Wichtig ist, dass sich Klienten auf diese Methode einlassen, zugleich aber auch weitere Therapien weiter verfolgen.

RETO BALIARDA, Schweizerische Vereinigung Morbus Bechterew

Géraldine May, die in Zürich eine Praxis für Körpertherapie und Prozessbegleitung führt, übersetzt die Phytotherapie als Pflanzenheilkunde. Bei dieser werden, abhängig von der Darreichungsform, verschiedene Extrakte der jeweiligen Pflanze verwendet. «Von der Wurzel bis zur Blüte wird kann alles aufbereitet und zubereitet werden», erklärt sie.

Meistens seien es «austherapierte» Patienten, die May aufsuchen. «Diese Patienten haben schon alle möglichen Therapien der Schulmedizin ausprobiert, ohne nennenswerten Erfolg». In dieser Situation beginnen viele Betroffene zu suchen und sehen dann die Phytotherapie als neue Option. Und tatsächlich, so die Therapeutin, ist die Phytotherapie vielfach erfolgsversprechend. «Ich schätze, dass bei rund 80 Prozent der Patienten eine Linderung der allgemeinen Beschwerden eintritt», ergänzt sie.

Trotz dieser Aussage ist Géraldine May weit davon entfernt, die Phytotherapie als die ultimative Methode anzupreisen oder diese über die Schulmedizin zu stellen. Ihrer Erfahrung nach kann eine Phytotherapie dann zum nachhaltigen Erfolg führen, wenn sie in Kombination mit körper- und prozessorientierten Therapieansätzen zum Einsatz kommt. Weiter nennt sie die Bewegungstherapie, Übungen zur Körperwahrnehmung, Psychologische Beratung oder auch Ernährungsumstellung als sinnvolle Ansätze. Und natürlich seien pflanzliche Arzneimittel nicht nur als Ersatz von Medikamenten gedacht, sondern auch als Ergänzung. Dies obschon es durchaus möglich ist, dass phytotherapeutische Therapien pharmazeutische Medikamente vollkommen ersetzen, wie dies zum Beispiel bei einer Behandlung von Depressionen der Fall sein kann.

Leiden einer Bechterew-Patientin erfolgreich therapiert

Ebenso wichtig ist es, vor Therapiebeginn mit den Klienten über deren Erwartungen zu sprechen und ihnen aufzuzeigen, welche realistischen Ziele erreicht werden können. Manchmal weiche dann auch der Therapieansatz von der ursprünglichen Vorstellungen der Klientin ab. Diesbezüglich erinnert sich Géraldine May an eine Bechterew-Betroffene, die bei ihr in Behandlung war. Nach einem Erstgespräch einigten sie sich, dass das primäre Ziel der Therapie nicht die Herabsetzung der entzündlichen Schmerzen sei. Vielmehr sollte durch psychisch stabilisierende Massnahmen ein anderer Umgang mit dem Schmerz angestrebt werden.

Die Patientin wurde mit einer Urtinktur und einem spagyrischen Notfallspray* behandelt. Weitere Abklärungen, die beispielsweise das geeignete Bad betrafen, führten dazu, dass sich die Klientin zusehends entspannen konnte und ihr passiver Widerstand gegen die Schmerzen aufgeweicht wurde. Géraldine May bemerkt dazu: «Für mich gilt die Formel: <Schmerz multipliziert mit Widerstand ergibt Leiden>. Bei der Therapie mit der Bechterew-Betroffenen sind die Schmerzen als solche zwar geblieben. Doch da ihr innerer Widerstand weitgehend beseitigt werden konnte, hatte sich auch ihr Leiden verringert.» Die Interaktion von Körper und Psyche führte zu einer gesteigerten Lebensqualität, in der die Schmerzen anders wahrgenommen und sich dadurch subjektiv verringert hatten. Denn Schmerz, so die Phytotherapeutin, sei eine Zusammensetzung verschiedener Komponenten.

Vertrauen ist wichtig

Mit dem erfolgreichen Therapie-Beispiel der Bechterew-betroffenen Frau unterstreicht Géraldine May auch, wie wichtig das gegenseitige Vertrauen bei einer Phytotherapie ist. Vertrauen habe einen enormen Einfluss auf den Therapieverlauf, der wegen der meist langsameren Wirkung oft länger dauert. «Ein Klient, der vertraut, fühlt sich sicherer. Und das Sicherheitsgefühl hat eine positive, entspannende Wirkung auf das vegetative Nervensystem», unterstreicht sie die Bedeutung. Umgekehrt führe eine Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln bei Patienten mit einer gleichgültigen oder ablehnenden Haltung kaum zum Erfolg. Es sei denn, das Vertrauen der Klienten kann rechtzeitig gewonnen werden. Ebenso wichtig für den Erfolg einer Phytotherapie sei die Eigenverantwortung des Klienten.

Nicht zuletzt wegen der grundsätzlich langsameren Wirkung kommt laut Gédaldine May die Phytotherapie längerfristig zum Einsatz. Es sei eine «Investition ins Leben».

*Als «Spagyrik» bezeichnet man die Aufbereitung von Heilmitteln nach den Methoden der Alchemie

Das Leben leben

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Es gibt nur zwei Arten, sein Leben zu leben: Entweder so, als gäbe es kein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder.

Albert Einstein

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November 20th, 2013 at 6:22 pm

Freude ist selten

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„Denken Sie stets daran: Freude ist seltener, schwieriger und schöner als Trauer. Sobald Ihnen das klar geworden ist, wird es zur moralischen Pflicht sich der Freude zu öffnen.“

André Gide, franz. Romancier

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Oktober 8th, 2013 at 9:12 am

Stress entsteht aufgrund von „Bedrohungen“

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Bedrohung Kampf-Fluch Blog Geradine MayEin Grossteil der Belastungen, die wir Stress nennen, entsteht aufgrund von „Bedrohungen“, die nicht unserem Leben, sondern unserem sozialen Status gelten. Viele existieren sogar nur in unserer Einbildung. Schon das Gefühl der Bedrohung genügt jedoch, um die Kampf-Flucht-Reaktion mit all ihren charakteristischen Merkmalen (Extraschub an Energie, blitzschnelles Reagieren) auszulösen. Leider snidn dies kaum die geeigneten Mittel, um zwischenmenschliche Konflikte zu lösen! Wenn unsere gesellschaftliche Stellung oder unser Ego mitsamt seinen innersten Überzeugungen auf dem Spiel zu stehen scheint, reicht dies aus, um das Sympathische Nervensystem in Alarmzustand zu versetzen. Innerhalb eines Augenblicks befinden wir uns im Zustand der Kampf-Flucht-Reaktion, ob es uns gefällt oder nicht.

Diese Überreaktion wird mit all ihren Begleiterscheinungen unglücklicherweise schnell zur Gewohnheit, das heisst, sie wird ausgelöst, aber nicht mehr aufgehoben. Verspannungen – für gewöhnlich in den Schultern, im Gesicht, Stirn, Kiefer, Händen – , erhöhte Herzfrequenz, innere Unruhe, Herzrhythmusstörungen und feuchte Hände werden chronisch. Schon beim leisesten Druck entsteht der Wunsch, fliehen zu wollen. Man wird ungeduldig, wütend und streitsüchtig, nur um „Dampf“ abzulassen – und all dies als Reaktion auf ganz gewöhnliche Alltagsereignisse, nicht etwa, weil man sich in wirklicher Gefahr befände. Da die Kampf-oder-Flucht-Reaktion also zu unserem Alltag gehört und auf jede Art von Bedrohung hin ausgelöst wird, aber unerwünschte Nebenwirkungen hervorruft, wenn sie zum Dauerzustand wird, müssen wir uns diese Tatsache zunächst einmal klar vor Augen führen, ehe wir uns ernsthaft daranmachen, das automatische Verhaltensmuster der Stressreaktion für uns zu nutzen. Die Konzepte der Achtsamkeit und Stressbewältigung sind geeignete Mittel um sich von den Folgen der Stressreaktion zu befreien, und zwar dann wenn man sich bedroht fühlt, davonlaufen möchte oder bereit ist, wie ein Löwe zu kämpfen.

Quelle: Gesund durch Meditation, Jon Kabat-Zinn, S. 213-214

Anfängergeist

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In einem Artikel für die buddhistische Zeitschrift The Shambhala Sun erläutert Thich Nhat Hanh den Anfängergeist am Beispiel des Teetrinkens:

Ihr habt schon oft Tee getrunken, ohne es zu bemerken, weil ihr mit Sorgen und Nöten beschäftigt wart… Wer aber seinen Tee ohne Achtsamkeit und Konzentration trinkt, der trinkt nicht wirklich Tee. Er trinkt seinen Kummer, seine Angst, seinen Ärger, und da kann es kein Glück geben.

 

 

Written by geraldine

Juni 26th, 2013 at 8:57 am

Craniosacral-Therapie – Erfahrungsberichte

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Die Craniosacral Therapie ist eine Körperarbeit, bei der mit grösster Sorgfalt, Achtsamkeit und Wertfreiheit der Persönlichkeit der Klientin begegnet wird. Die Craniosacral Praktizierenden unterstützen mit feinen manuellen Impulsen, welche eine Eigenregulierung des Körpers einleiten, die Klientin auf dem Weg zur Selbstheilung. Die Gesundheit im Menschen wird unterstützt und Ressourcen werden gestärkt, so dass positive Veränderungen stattfinden können. Diese Behandlungsform kann bei Menschen jeden Alters (vom Neugeborenen bis hin zum betagten Menschen) angewendet werden, sogar wenn diese in sehr schmerzvollem oder gebrechlichem Zustand sind.

Immer wieder werde ich von Klienten gefragt wie denn andere Personen eine solche Behandlung erleben. Lesen Sie hier Erfahrungsberichte von anderen Klienten und Klientinnenwelche auf der Website der Verbands-Seite Cranio Suisse veröffentlicht wurden.

Written by geraldine

April 8th, 2013 at 2:05 pm